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Handelswege in Europa

Die alten Lebensadern Europas mit Experten und Spezialisten bereisen

Alle diese alten und traditionsreichen Handelsstraßen führen durch jeweils landschaftlich und historisch sehr bedeutsame und reizvolle Kulturregionen mit zahlreichen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Am intensivsten bereisen Sie die Routen und Regionen im Rahmen von fachmännisch geführten Studienreisen in der Gruppe mit qualifizierten Reiseleitern, die wissenswerte Details kenntnisreich und genau erklären und veranschaulichen können.

Dr.Tigges

Legendäre Handelsrouten zeigt Dr. Tigges Studienreisen in seinem Themenjahr 2017 auf der ganzen Welt. Die Reiseangebote von Dr. Tigges bringen dabei nicht nur Geschichte und Geschichten der im folgenden beschriebenen Handelswege näher, sondern viele mehr, immer auf der Spur von interessanten Fragen und Antworten. Der Veranstalter bringt auch in die Planung dieser Reisen seine über achtzigjährige Erfahrung mit ein. Sie profitieren von hochqualifizierten Reiseleitern und kleinen Gruppen. Weitere Informationen über das Angebot von Dr. Tigges Studienreisen

 

Schon seit der Antike dienten Handelsstraßen in Europa und auf der ganzen Welt nicht nur dem wirtschaftlichen Überleben der Orte entlang ihrer Strecken sowie dem regen Kulturaustausch der Händler und Bewohner. Die Handelswege waren oft auch primäre Impulsgeber und Keimzellen späterer Stadtgründungen. Dies war auch der Fall bei den beiden römischen Handelswegen der Via Egnatia von der Adriaküste an den Bosporus und der Via Appia ab Rom über Neapel und Tarent bis nach Brindisi.  Auch bei der vermutlich bereits in prähistorischer Zeit genutzten Via de la Plata („Silberstraße“) zwischen Sevilla, Astorga und Merida im heutigen Spanien war es ähnlich.

Die Via Egnatia: Der direkte Weg zwischen Abend- und Morgenland

Die Via Egnatia wurde Mitte des zweiten Jahrhunderts vor Christus erbaut. Noch heute ist der Straßenverlauf, der durch Albanien, Mazedonien, Griechenland, Bulgarien und die Türkei führt, an vielen Orten gut erhalten.

Eine Studienreise entlang dieser Handelsroute bringt Ihnen besondere Einblicke in das antike Leben. Sie schafft eine Verbindung zwischen den beiden größten Metropolen des Römischen Reichs in der Spätantike Rom und Konstantinopel.

Kolosseum

Bild: Kollosseum in Rom

Benannt wurde sie nach dem damaligen Prokonsul der Provinz Makedonien, dem römischen Politiker Gnaeus Egnatius. Ihren Anfang nahm die Straße im strategisch günstig gegenüber vom Endpunkt der Via Appia in Brindisi gelegenen Dyrrhachium (Durrës) im heutigen Albanien.

Bild: Wandbild im Amphitheater Durres - Albanien

Die Meerenge der Adria war bereits ein mit Schiffen viel befahrener Transitweg. Die Via Egnatia wurde durch diverse Zubringerwege entlang ihres Verlaufs ergänzt:

  • aus Apollonia nahe der heutigen Stadt Fier Appollonia Bild: Appollonia - Albanien
  • aus Herakleia Lynkestis beim heutigen Bitola in Mazedonien
  • aus Pydna im heutigen Griechenland
  • aus Aenus (Enez), Adrianopel (Edirne)
  • Caenophrurium (Çorlu) in der heutigen Türkei.

 

Eine für die europäische Kulturgeschichte bedeutsame Stadt an der Straße ist vor allem Kavala (Neapolis), wo Paulus von Tarsus (Apostel Paulus) im ersten Jahrhundert im nahen Philippi die erste christliche Gemeinde in Europa gründete. Die antike Stadt samt Festung gehört seit 2016 zum UNESCO-Welterbe. Weitere Attraktionen entlang der Via Egnatia im antiken „Rumelien“ (Thrakien):

  • sind die osmanische Festung Rumeli Hisarı aus dem 15. Jahrhundert im Stadtteil Sarıyer in Istanbul
  • die schon in der Steinzeit als heilig verehrten Felsen von Perperikon nahe des bulgarischen Kardjali
  • die zahlreichen Museen in der zweitgrößten griechischen Stadt Thessaloniki.

 

 

Die Via Appia: Aus dem Nachschubweg für das Heer wurde eine Prachtstraße

Um einiges älter ist die im vierten Jahrhundert vor Christus begonnene und zunächst vorrangig aus militärischen Gründen von Rom bis Capua (Santa Maria Capua Vetere) in Kampanien erbaute Via Appia.

Circus Maximus Rom

Bild: Circus Maximus - Rom

Erst gut hundert Jahre später wurde die Via Appia bis nach Brindisi verlängert, wo immer mehr Sklaven und Waren aus dem Orient in das Römische Reich kamen. Im Jahr 71 vor Christus erlangte die Straße grausame Berühmtheit, weil an dem Abschnitt zwischen Rom und Capua gut 6.000 Anhänger des im Dritten Sklavenkrieg unterlegenen Spartacus gekreuzigt wurden.

 

Eine bekannte Sehenswürdigkeit am Anfang der Via Appia ist die kleine Kirche Santa Maria in Palmis im römischen Quartier Appio-Latino, wo der Überlieferung zufolge der flüchtige Petrus von Christus bewegt wurde, zurück nach Rom zu gehen. Zwischen der Spätantike und dem Mittelalter verfiel die Straße parallel zum Niedergang des Römischen Reiches nach und nach, erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde auf der Strecke eine neue Fernverkehrsstraße und heutige Staatsstraße SS 7 Via Appia erbaut.

 

An der ursprünglichen Via Appia Antica befinden sich heute zahlreiche historische Stätten, so etwa die Ruinen der Maxentiusvilla aus dem dritten Jahrhundert und neben den Katakomben San Sebastian, Domitilla und Calixtus auch die Überreste des Grabmals der Konsulstochter Caecilia Metella aus dem ersten Jahrhundert vor Christus. Weitere Attraktionen an der Via Appia in bzw. bei Rom sind der Circus Maximus, die Caracalla-Thermen, die Porta San Sebastiano und die Aurelianische Mauer.

Die Via de la Plata: Jäger und Hirten ebneten Fernhändlern den Weg

Der Ursprung der sog. „Silberstraße“ Via de la Plata von Sevilla nach Astorga war aller Wahrscheinlichkeit nach ein uralter, jahreszeitlich genutzter Jäger- und Hirtenweg. Ihren Namen verdankt sie jedoch nicht dem begehrten Edelmetall, sondern der verballhornten Übersetzung der maurischen Bezeichnung für breiter gepflasterter Weg „Bal'latta“.

 

In späteren Epochen nutzten die Phönizier den Handelsweg als Transportroute für Gold und Zinn. Im Römischen Reich wurde die Straße zu einem der wichtigsten Wege in ganz „Hispania“. Ab dem 8. Jahrhundert entwickelte sich die Strecke Pilgerroute zu einem Abschnitt Jakobsweges in Spanien. Pilgern wurde zu dieser Zeit immer populärer. Heute zählt die Via de la Plata zu dem diesbezüglichen Netz („Caminos de Santiago“), die alle nach Santiago de Compostela in Galicien führen.

 

Sehenswerte Kulturdenkmäler an der Via de la Plata:

  • die Ruinen der römischen Bogenbrücke Puente de Alconétar (Puente de Mantible) über den Tajo bei Garrovillas de Alconétar
  • Die Überreste der römischen Stadt Cáparra (Oliva de Plasencia) in der Provinz Cáceres in der Region Extremadura,
  • die Überreste römischer Siedlungen in Bedunia (San Martín de Torres) bei Cebrones del Río in der Region Castilla y León
  • das UNESCO-Welterbe der Altstadt von Cáceres.Caceres Zisterne Bild: Zisterne Caraceres
  • Empfehlenswert ist auch ein Besuch der altehrwürdigen Universitätsstadt Salamanca, wo man die beiden Kathedralen aus dem 12. und 16. Jahrhundert, die prachtvolle Plaza Mayor, die Fußgängerbrücke Puente Romano und den mit Hunderten von Jakobsmuscheln geschmückten Stadtpalast Casa de las Conchas besichtigen kann.

Salamanca Kathedrale

Bild: Salamanca - Kathedrale